Drei Männer, ein Plan
Jobmaschine Gesundheitswirtschaft: Wie Medizin in Marzahn neue Arbeitsplätze schafft
Gesundheit ist wichtig. Das gilt natürlich erst mal für jeden persönlich. Aber Gesundheit wird auch immer wichtiger – als Wirtschaftsfaktor. Rund um die Medizin werden Milliarden-Umsätze erzielt, allein in der Region Berlin-Brandenburg sind mehr als 300.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt – zum Beispiel in Krankenhäusern, in Medizintechnikfirmen, in der Forschung. Und alle Experten sagen: Da ist noch mehr drin. Zu denen, die sich fuür Weiterentwicklung dieser Branche einsetzen, gehören Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja, der Krankenhaus-Unternehmer Nikolai Burkart und der Geschäftsführer und Ärztliche Direktor des Unfallkrankenhauses Berlin (ukb), Prof. Axel Ekkernkamp. Ihr Plan: den Medizinstandort Marzahn-Hellersdorf weiter stärken.
Der Bezirk ist auf einem guten Weg, schon jetzt haben sich hier viele Firmen und Institutionen aus dem Bereich Gesundheit angesiedelt. So ist das ukb mit rund 1.600 Mitarbeitern größter Arbeitgeber im Bezirk, es gibt das Vivantes-Klinikum Kaulsdorf, die Augenklinik Marzahn und die Klinik Helle Mitte. Dazu kommen Ärztehäuser und Polikliniken, Pflegeheime und mit OTB einer der größten Dienstleister der Gesundheits- und Hilfs mittelbranche. „Für den Bereich Gesundheitswirtschaft arbeiten im Bezirk 15.000 Menschen in rund 80 Unternehmen“, weiß Senator Czaja. So viele Arbeitsplätze hat keine andere Branche in Marzahn-Hellersdorf geschaffen.
Und der Jobmotor Gesundheit läuft weiter rund. Zum Beispiel dank eines neuen Krankenhauses am Blumberger Damm, für das noch jede Menge neues Personal benötigt wird. Es ist eine besondere Klinik, die speziell für hochbetagte Menschen mit altersbedingten Erkrankungen geplant wurde. Geriatrie nennt sich diese spezielle medizinische Fachrichtung. Für Marzahn-Hellersdorf kommt das Angebot genau richtig, denn der einst junge Bezirk ist in die Jahre gekommen. Von den Familien, die damals in die neue Großsiedlung zogen, sind viele in ihrem Kiez geblieben und hier alt geworden. Die Gruppe der Betagten und Hochbetagten (80 Jahre und älter) wird in den kommenden 15 Jahren um rund das Doppelte anwachsen. Gleichzeitig ist der Osten Berlins mit sogenannten Geriatrie-Betten in Kranken häusern eher unterversorgt.
Das neue Krankenhaus, die ARONA Klinik für Altersmedizin, hat einen Standort ganz bewusst in der Nähe des angesehenen Unfallkrankenhauses gewählt. „In Marzahn wollen wir zeigen, wie zwei Kliniken mit unterschiedlichen Schwerpunkten interdisziplinär ganz eng zusammenarbeiten können“, lobt Gesundheitssenator Czaja das Projekt. Viele hochbetagte Patienten kommen zuerst in die ukb-Rettungsstelle. Dort können dann Altersmediziner entscheiden, ob die Senioren in der Geriatrie-Klinik oder in einer ukb-Station aufgenommen werden. „Die neue Klinik ergänzt damit die Versorgung durch das Unfallkrankenhaus auf perfekte Weise“ sagt ukb-Chef Prof. Ekkernkamp. Auch Klinik-Betreiber Nikolai Burkart freut sich: „Wir werden mit unserem Angebot sehr gut in das Krankenhaus-Konzept in dem Bezirk eingebunden.“ Letztendlich ist das neue Krankenhaus etwas, was man heute gerne als eine „win-win-Situation“ bezeichnet. Oder anders ausgedrückt: Es profitieren viele von dem neuen Angebot. Die Senioren, weil sie medizinisch gut versorgt werden und möglichst lange in ihren Wohnungen leben können, und die jungen Menschen, weil hier neue und vor allem zukunftssichere Jobs entstehen. So bleibt Marzahn-Hellersdorf attraktiv – für jung und alt.