Glossar

Medizinische Fachbegriffe

Medizinisches Glossar der ARONA Klinik

In einer Klinik sieht man sich als Patient häufig mit schwer verständlichen medizinischen Fachbegriffen konfrontiert. Mit unserem medizinischen Glossar möchten wir Sie dabei unterstützen, sich mit diesen Begriffen besser zurechtzufinden.

Stürze, Verwirrtheit, Fehl- oder Mangelernährung, Schlaganfälle oder Inkontinenz: Die Akutgeriatrie behandelt Patienten, wenn sie plötzlich erkranken oder sich ihre chronische Erkrankung akut verschlechtert. Der Patient wird entweder stationär aufgenommen, bleibt also auch über Nacht im Krankenhaus, oder die notwendige medizinische Betreuung kann durch entsprechende Dienstleister in Anspruch genommen werden. Ziel ist es immer, dass der Patient wieder an Selbstständigkeit und Lebensqualität gewinnt.

Altersmedizin ist ein anderes Wort für den Fachbegriff Geriatrie oder geriatrische Medizin.

Der Barthel-Index ist ein Test, der Ärzten dabei hilft, die alltäglichen Fähigkeiten eines Patienten einzuschätzen. Kann der Patient noch selbstständig essen und trinken? Wie sieht es mit dem Baden oder Duschen ohne Unterstützung aus? Kann der Patient sich selbstständig an- und ausziehen? Um all diese Fragen gut beantworten zu können, sollte die Person, die den Test durchführt, den Patienten mindestens 24 Stunden kennen. Je höher die Punktzahl ist, desto selbstständiger ist der Patient. Die maximale Punktzahl liegt bei 100 Punkten.

DemTect ist ein einfaches Verfahren, um zu prüfen, ob ein Patient unter Demenz leidet. Der Begriff steht für Demenz-Detektions-Test. Der Patient erhält fünf Aufgaben, die Gedächtnis, Wortflüssigkeit, intellektuelle Flexibilität und Aufmerksamkeit testen. In etwa 10 Minuten ist der Test bereits abgeschlossen.

Die Depression im Alter-Skala ist ein Fragebogen mit etwa 10 Aussagen: Ich fühle mich bedrückt. Ich habe Angst, dass ich etwas Falsches sagen oder tun könnte. Ich habe Angst vor der Zukunft. Der Patient ist gefragt, die Aussagen zu bestätigen oder zu verneinen. Mithilfe der Antworten kann der Arzt feststellen, ob eine Depression vorliegt.

Der Functional Independence Measure (FIM) macht sichtbar, inwieweit der Patient sich selbst versorgen kann. Wie gut kann sich der Patient bewegen? Ist es möglich, sich mit zufriedenstellend dem Patienten zu unterhalten? Kann der Patient noch auf Erinnerungen an ferne oder auch kürzlich erst geschehene Ereignisse zurückgreifen? Auch bei diesem Test beobachtet das medizinische Personal den Patienten intensiv, bevor die Einstufung getroffen wird. Die Skala hat sieben Stufen. Stufe eins bedeutet: Der Patient ist völlig unselbstständig. Stufe sieben zeigt, dass der Patient vollends selbstständig ist.

Mit dem Geldzähltest überprüfen Ärzte, ob ein Patient zum Beispiel sich selbst mit Insulin versorgen kann. Der Patient muss ganz einfach Geldscheine und Münzen aus einem Portemonnaie zusammenzählen.

Hinter der Geriatrischen Depressionsskala verbirgt sich ein Fragebogen mit etwa 15 Fragen: Sind Sie grundsätzlich mit Ihrem Leben zufrieden? Haben Sie viele von Ihren Tätigkeiten und Interessen aufgegeben? Die Fragen können einfach mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden.

Geriatrische Medizin behandelt die speziellen Erkrankungen aller Patienten, die älter als 65 Jahre sind. Diese Patientengruppe leidet häufig an unterschiedlichen Krankheiten, die einen ganzheitlichen Ansatz erfordern. Im Alter sind Krankheiten schwerer zu bestimmen, da sie häufig verändert auftreten. Geriatrie umfasst deshalb nicht nur organorientierte Medizin, sondern bietet zusätzlich die Behandlung im interdisziplinären Team an. So bekommt jedes Symptom die Aufmerksamkeit, die es verdient. Das wichtigste Ziel der Altersmedizin ist, dass Patienten wieder ein selbstständiges Leben führen können – im besten Fall im eigenen Zuhause.

Dieser Test stellt komplexere Alltagsfähigkeiten auf die Probe. Kann der Patient eine Telefonnummer selbstständig wählen? Sind Einkaufen und Kochen ein Problem? Wäscht der Patient noch selbst? Auch die Medikamenteneinnahme und der Geldhaushalt werden sprichwörtlich abgeklopft.

Dieser Test ist ein zuverlässiges Hilfsmittel zur Erstbeurteilung eines Patienten. Dazu gehört die Frage nach der aktuellen Zeit und dem Aufenthaltsort. Der Patient wird gebeten, sich drei einfache Begriffe wie Apfel, Pfennig und Tisch zu merken und nachzusprechen. Es folgt eine einfache Rechenaufgabe und dann die Bitte, die vorher genannten Begriffe erneut zu wiederholen. Bei elf Aufgaben können maximal 30 Punkte erlangt werden. Bei bis zu 24 Punkten spricht der Arzt von einer normalen kognitiven Funktion.

Dieser Test wird durchgeführt, um eine Mangel- oder Fehlernährung festzustellen. Der Patient wird befragt, ob er in den letzten Monaten Gewicht verloren hat, gestresst war oder sein Appetit vielleicht nachgelassen hat. Zudem wird der Body Mass Index erhoben.

Der Testleiter fordert den Patienten zu verschiedenen Tätigkeiten auf, die seinen Gleichgewichtssinn auf die Probe stellen. Unter anderem muss er aufstehen, im Stehen die Augen schließen, sich um 360 Grad drehen und sich anschließend wieder hinsetzen: Die Auswertung des Tests zeigt, wie hoch das Risiko ist, dass der Patient stürzt.

In der Geriatrie ist es besonders wichtig, soziale Aspekte in den Befund miteinfließen zu lassen. Deshalb erfragt der Arzt, ob der Patient alleine lebt, wie oft er andere Personen sieht und wie das Verhältnis zu diesen Personen ist. Auch die aktuelle Wohnsituation und die ökonomischen Verhältnisse werden erfragt.

Ältere Menschen brauchen Zeit, um nach einem Sturz oder Schlaganfall wieder auf die Beine zu kommen. Deshalb befragt und untersucht unser multiprofessionelles Team den Patienten vor der stationären Aufnahme sehr genau: Welche Symptome sind akut? Und welche altersbedingten und psychosozialen Defizite bestehen schon länger? Daraus erstellen wir einen Behandlungsplan, der über die primäre Akuterkrankung hinausgeht. Wir legen Behandlungsziele fest und besprechen, ob der Patient eine zusätzliche Rehabilitationsbehandlung braucht.

Der Tandemstand und -gang testet, ob das Gleichgewicht des Patienten gut funktioniert. Beim Tandemstand muss der Patient seine Füße in eine gerade Linie direkt voreinander stellen und mindestens zehn Sekunden in dieser Haltung stehen bleiben können. Beim Tandemgang kommt Bewegung ins Spiel. Der Patient muss immer einen Fuß vor den anderen stellen, so als würde er auf einer schmalen Linie laufen wollen.

Depressionen können nach außen ähnlich wie eine Demenz wirken, da auch diese Krankheit das Gedächtnis beeinflussen kann. Der Test ermöglicht es dem Arzt, eine Depression als Grund für die Beeinträchtigung auszuschließen. Zuerst muss sich der Patient verschiedene Worte merken und Handlungsanweisungen folgen. Im zweiten Teil beurteilt der Patient seine Gemütslage. Auch die Beobachtung von Arzt und Angehörigen kann miteinfließen.

Dieser Test beurteilt die Beweglichkeit des Patienten. Dafür muss der Patient von einem Stuhl mit Armlehnen aufstehen und ohne fremde Hilfe drei Meter gehen, umkehren und sich dann wieder auf den Stuhl setzen. Eine Gehstütze ist als Hilfsmittel erlaubt. Entscheidend ist die Zeit, die der Patient benötigt, um den Test durchzuführen.

Bei diesem Test wird der Patient gebeten, in einen Kreis, der eine Uhr darstellen soll, die fehlenden Ziffern einzutragen. Danach bittet der Arzt oder das medizinische Personal den Patienten eine genaue Uhrzeit einzutragen – zum Beispiel zehn Minuten nach 11 Uhr.